CMD / Kopfschmerz

Was ist die Cranio-Manidbuläre Dysfunktion (CMD) und wie entsteht sie?

Viele Kopfschmerzen, Kiefergelenkschmerzen und -geräusche (Knacken), schmerzhafte Verspannungen in den Kaumuskeln und im Nackenbereich, bis hin zu Migräneschmerzen sowie Tinnitus haben ihre eigentliche Ursache im Bereich des Kausystems.

Teilweise werden selbst Hüftschrägstände auf die CMD nachgewiesen. Es gab Studien, in denen gezeigt wurde, dass Ungleichheiten der Zahnstellung ein muskuläres Ungleichgewicht bis zu den Füßen nach sich ziehen kann! Sicher nachgewiesen ist ein Zusammenhang bei Nackenbeschwerden und sogar beim Hörsturz.

Ursache der Beschwerden sind oft Störungen beim Kauen durch Fehlstellungen der Zähne, durch Störkontakte von Füllungen oder mangelhafter Zahnersatz. Diese sog. Interferenzen

können bei erhöhter Muskelaktivität des Patienten Probleme bereiten. Eine erhöhte Muskelaktivität tritt z.B. bei gewohnheitsmäßigen Zähneknirschen- oder Pressen sowie anderen sog. Parafunktionen auf. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass Patienten beim Knirschen oder Pressen Kräfte aufwenden, die 10-mal höher sind als die beim normalen Kauen und oft über einen Zeitraum von mehreren Stunden ausgeübt werden, während ein entspannter Mensch die Zähne ca. 19 Minuten am Tag in Kontakt bringt. Diese erhöhte Muskelaktivität ist letztendlich eine Folge von Stress bzw. dessen Verarbeitung („an einem Problem kauen…“)

Sind dann Füllungen bzw. Kronen zu hoch oder zu niedrig, kann es zu einer Fehlbelastung der Muskeln und Gelenke kommen.

Die genaue Diagnose können wir durch eine Gelenk– und kaumuskelbezogene Untersuchung stellen. Dazu gehören manuelle Diagnostikverfahren bis zur Verwendung von elektronischen Aufzeichnungen der Kieferbewegungen.

Teilweise benötigt man für eine exakte Diagnose eine radiologische Untersuchung der Kiefergelenke (MRT).

Wichtig ist die Verwendung von Geräten (Artikulatoren), die  individuelle Kaubewegungen simulieren können und somit an Gipsmodellen der Zähne eine mögliche Ursache der Störung erkennen lassen.

Diese Artikulatoren werden mit Hifsmitteln, z.B. Gesichtsbögen und den elektronischen Registrierverfahren, nahezu individuell auf den Patienten programmiert.

Eine Zentrikschiene zur Behandlung von CMD im Mund
Ein alternatives System der Firma KaVo
Und noch ein System der Firma Gamma
Diagnose: „Diskusdislokation mit Reposition“, umgangssprachlich : „Bandscheibenvorfall“ im Kiefergelenk

Bild aus einer wissenschaftlichen Veröffentlichung Autoren: Dr. B. Schwahn et al. 1995
Kurve aus der Gelenkuntersuchung eines gestörten Kiefergelenks
Eine Schiene zur Behandlung von Kiefergelenks- und Kaumuskelproblemen im Mund

Die gezielte Behandlung der Beschwerden kann zum Beispiel mit Schienen durchgeführt werden.

Diese Schienen werden nachts und in Streßsituationen getragen. Sie positionieren die Kiefergelenke und die Muskeln in einer entspannten Haltung und führen so zur Linderung der Beschwerden.

Hilfreich sind häufig auch physiotherapeutische Behandlungen (Muskelübungen) zur Lockerung und Entspannung der verspannten Muskulatur sowie alternative Methoden wie Akkupunktur oder autogenes Training.

Modelle zur Diagnose und Vorbereitung einer Behandlung in einem Artikulator („Kausimulator“)

Im Anschluss an eine derartige Behandlung kann eine Neupositionierung des Unterkiefers notwendig werden. Diese erreicht man durch eine kieferorthopädische Behandlung oder durch eine Versorgung mit Zahnersatz oder die Kombination beider Maßnahmen.

Die anschließende Versorgung mit Vollkeramischen Kronen und Veneers („Keramikschalen“) im Mund
Die Versorgung im Mund