Die umgangssprachlich als Parodontose bezeichnete Erkrankung heißt eigentlich Parodontitis marginalis und bedeutet eine Erkrankung des Zahnhalteapparats (Zerstörung der Faseraufhängung der Zähne, des Zahnfleischs und des Knochens, in dem die Zähne stecken).
Es ist nach der Karies die zweithäufigste Erkrankung im Mund. Unbehandelt führt sie zum Zahnverlust.
Das Problem an der Parodontose ist, das sie jahrelang oft unerkannt schleichend fortschreitet, erst dann machen sich Symptome bemerkbar. Diese Symptome sind Zahnfleischbluten, Zahnfleischrückgang, Lockerung der Zähne, Abzesse („Eiterbeulen“) an den Zähnen, Mundgeruch. Abzesse von Zähnen waren lt. Versicherungsstatistiken aus dem England des 19 Jahrhunderts die zweithäufigste Todesursache!
Oft erscheinen die Zähne verlängert, die Zahnfleischzipfel (wissenschaftlich „Papille“ genannt) zwischen den Zähnen verschwinden, dadurch verändert sich das Aussehen.
In Extremfällen werden durch den Verlust des Halts der Zähne die Zähne im Oberkiefer durch den Zungendruck nach vorne geschoben (aufgefächert), so dass auf einmal Zahnlücken auftauchen, wo früher keine waren. Im Endstadium werden die Zähne so locker, dass sie selbst durch Druck der Zunge beweglich sind und z.B. beim Essen im einem Brötchen stecken bleiben (dies ist Patienten schon passiert!).
Neuere Studien zeigen, dass Parodontose auch andere Erkrankungen beeinflussen kann, so ist bei schwerer Parodontose dass Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle um 25% erhöht, es soll ein Risiko für Fehlgeburten bestehen.

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Bild 1: Typisches Bild einer Parodontose – Beläge, Schwellung und Rötung des Zahnfleischs,
            Entstehen von Lücken zwischen den Zähnen

Bild 2: Zustand nach Entfernung der Beläge, der Rückgang des Zahnfleischs ist deutlich sichtbar